Karin Zielinski (prom 1999)
„Ich habe nie daran gedacht jemals Sängerin zu werden“
Quelle: Interview Diego Pajares, Ausgabe El Comercio vom Dienstag, 3. Juni 2014
Die Sängerin und Komponistin Karin Zielinski hat beim internationalen Filmfestival von Punta del Este dank der Musik, die sie für den Film „El limpiador“ von Adrián Saba geschrieben hat, gewonnen. Sie wird ihre erste CD „Manzanos en el suelo“ am 10. Juni in Barranco vorstellen.
Karin Zielinski liebt schon seit ihrer Kindheit Musik. Als sie auf Wunsch ihrer Eltern ein Studium der Kommunikationswissenschaften an der „Universidad de Lima“ begann, hatte sie das Bedürfnis Lieder zu schreiben. Sie schrieb Lieder für Kurzfilme, die ihre Mitschüler herstellten und entdeckte so ihre Berufung. „Ich hätte lieber Musik studiert. Nachdem ich viele Lieder geschrieben hatte, nahm ich mir vor sie zu veröffentlichen. Ich habe nie gedacht, sie auch zu singen, aber als ich merkte, dass ich eine gute Stimme hatte, nahm ich Gesangsunterricht“, erzählt uns Karin.
Karin gewann nicht nur den Preis für die Musik des Filmes „El Limpiador“, sondern erhielt auch eine Nominierung bei der Auszeichung „Premios Platino del Cine Iberoamericano“. Gleichzeitig hat sie die erste Ausgabe ihrer CD „Manzanas en el suelo“ produziert. Die CD enthält alle Lieder, die sie im Laufe ihrer Studentenzeit geschrieben hat.
Wie kamst du dazu „Manzanas en el suelo“ aufzunehmen?
Ich wollte das schon vor langer Zeit machen, suchte aber dafür einen Produzenten. Letztendlich merkte ich, dass ich das auch selber machen konnte. So begann ich im Jahr 2009 zusammen mit meinem Verlobten Raul Astete ein Studio aufzubauen. Ich nahm mir Zeit dafür und bin praktisch mit der CD aufgwachsen. Sie spiegelt das Studentenleben wider, wo man den Bus nimmt, sich komisch findet, die typischen Liebesgeschichten erlebt. Es handelt von meinem 20 bis 30jährigen Leben.
Die CD beinhaltet verschiedene Rythmen, inkl. „Cumbia“. Bist du Pop-Sängerin oder Songwriterin?
Wenn man mich fragt, werde ich nicht sagen, dass ich eine Sängerin bin, sondern eine Produzentin. Die Cumbia schrieb ich, weil ich merkte, dass jeder Rythmus etwas Schönes hat, so auch die Cumbia. Dieses Lied spricht von Liebe, eine Liebesart, wie wir sie hier in Peru bezeichnen: "Je schlechter du mich behandelst, desto mehr liebe ich dich“. Ich wusste, es war riskant, aber am Ende gibt es Menschen, die sich mit dem Lied identifizieren und das ist sehr wichtig. Das Lied „Feeling Like a Sunshine" schrieb ich als mein Vater erkrankte. Ich schrieb es an einem grauen Tag... Mein Vater starb bald danach und jetzt ist es wie eine Hymne für mich.
Wie war die Arbeit mit Adrian Saba in „El Limpiador "?
Das Projekt dauerte zwei bis drei Monate mit vielen Sitzungen. Bevor er den Film beendete, wollte er 10 Tracks mit Liedern von mir haben, die zum Film passen sollten. Er wählte drei oder vier aus, die wir dann überarbeiten mussten. Wir haben auch viel diskutiert, was natürlich dazugehört. Es ist nicht das Gleiche eine CD herzustellen und Musik für einen Film zu schreiben. Der Regisseur entscheidet letztendlich wie er es haben möchte.
Hat Dich die Auszeichnung des Filmfestivals Punta del Este überrascht?
Natürlich! Und es war auch aufregend Emilio Kauderer kennenzulernen. Er schrieb das Lied „El secreto de sus ojos". Wir nahmen in der gleichen Kategorie teil; er mit dem Lied von „Metegol”. Er ist ein toller Mensch, gab mir viele Tipps. Die Nominierung im Platinum Award kam auch ganz unerwartet, aber sehr willkommen.