Ania Paz und der Jazz
Ania Paz, Abschlussjahrgang 1979 und ESEP 1983, ist eine bekannte Pianistin und Komponistin. Sie hat an mehreren internationalen Festivals und Konzerten teilgenommen, wie am TCI San Jose Jazz Festival in Kalifornien, USA; am Festival Rencontre autour du Piano in Guadeloupe, Frankreich; am Dominican Republic Jazz Festival in Cabarete, Dominikanische Republik; und am Festival Internacional Jazz en Lima in Peru.
Als Komponistin hat sie verschiedene Wettbewerbe gewonnen, wie den Preis für symphonische Musik Jose Reyes, ausgehändigt vom Ministerium für Kultur der Dominikanischen Republik; den Preis Canción im Festival Claro in Lima; und den Jazzkompositionspreis Casa de Teatro in Santo Domingo.
Sie hat multidisziplinäre Produktionen für die Vereinten Nationen, die Europäische Union, das Ministerium für Kultur und das Ministerium für Tourismus in Santo Domingo, die Deutsche Botschaft in Santo Domingo und das Goethe-Institut in Mexiko durchgeführt.
Sie hat bereits fünf CDs auf dem Markt, darunter ihr letztes Album The Piano has been Thinking.
Hast du auch in der Schule Musik gemacht? Wo hast du Musik studiert?
Musik lernte ich von klein auf, unterstützt durch meine Familie. Nach Abschluss des Abiturs reiste ich nach Deutschland, um Musik zu studieren, und beendete das Studium an der Hochschule für Musik Detmold in der Klavierklasse von Günther Herzfeld. Später machte ich ein Master an der University of the Arts in Philadelphia und befasste mich hauptsächlich mit dem russichen Musiker Sergei Prokofiev. Zur gleichen Zeit entdeckte ich den Jazz und studierte ich u.a. bei Professoren John Blake und Trudi Pitts.
Ich fühle, dass die Freiheit des Jazz uns erlaubt, uns auf eine sehr persönliche Art auszudrücken. Als kleines Mädchen hatte ich einige Stücke komponiert, aber als ich meine Kenntnisse der Jazzharmonielehre, der Improvisation und der Afro-lateinamerikanischen Rhythmen vertiefte, fand ich meine eigene Stimme in der Musik. Seitdem ist meine Arbeit von Kreativität und Innovation geprägt. Ich versuche auch in meinen Aufführungen neue Musik zu verbreiten und zu neuen kreativen Trends zu motivieren.
Die musikalischen Möglichkeiten sind endlos, so dass ich mich immer am Studieren befinde, indem ich neue Entdeckungen genieße und neue Ideen versuche. Dieser anhaltende Wachstum ist für mich das Faszinierendste an der Musik.
Als ehemalige Humboldtschülerin erinnere ich mich mit Freude an alle musikalischen Veranstaltungen, an denen ich teilgenommen habe. Zu dieser Zeit war unsere Schule eine der wenigen, die ein Orchester und Chor, regelmäßige Konzerte und einen großen Konzertsaal hatte. Ich habe mehrmals am Hausmusikabend teilgenommen. Ich habe mit Freunden gespielt, die ich später in anderen Ländern getroffen habe, wie zum Beispiel Miguel Harth, Heiko Schlegel, Lilofee Bittrich, Gustavo Bonelli, Bettina Chiapo, Patricia Rivera, usw. Ich erinnere mich besonders an ein Konzert, wo ich das Stück Pases von Pulgar Vidal mit einem Cajonspieler gespielt habe, und an die Konzerte, die später Willi Boll organisiert hat.
Du bist in verschiedenen Länders aufgetreten. Empfindest du einen Unterschied zwischen dem Publikum?
Ich habe für verschiedene Zielgruppen in mehreren Ländern gespielt und im Allgemeinen ist es immer ein sehr schönes Erlebnis. In einer Live-Show gibt es eine starke kreative Intensität, und das Publikum wird zum Komplizen unserer kreativen Welt. Ich denke, dass diese magische Energie in jedem Konzert entsteht, unabhängig von der Art des Publikums.
Andererseits fällt es mir leicht, mich mit Menschen verschiedener Ländern zu verständigen. Ich habe sehr früh mehrere Sprachen beherrscht, und hatte schon immer eine Neugier auf mehrere musikalische Stile, die ich allmählich in meine Musik integriert habe. Ich habe auch gerne multikulturelle Projekte und Aufführungen geleitet, die Kulturen durch die Musik und Kunst verbinden. Ich empfinde diesen musikalischen Austausch als sehr bereichernd.
Welche Eigenschaften haben sich in deiner Musik geprägt?
Ich höre alle Arten von Musik. Die meisten meiner Kompositionen sind von einer experimentellen Sprache aus afro-lateinamerikanischen und karibischen Rhythmen, von der modernen Jazzharmonielehre, und von den erarbeiteten klassischen Formen geprägt. Diese Stücke werden hauptsächlich vom Ania Paz Jazz Ensamble interpretiert und aufgenommen, eine Musikgruppe, die ich in Santo Domingo gründete. Ich habe auch andere Musikstücke komponiert, wie Sinfonien und Songs.
Deine letzte Produktion wurde Günther Herzfeld gewidmet. Warum hast du einen deutscher Musiker auserwählt?
Günther war mein Klavierlehrer in Deutschland und hatte einen großen Einfluss in meiner Ausbildung. Er war ein aussergewöhnlicher Mensch, ausgezeichneter Lehrer und Freund. Er unterstützte immer alle Studenten. Im meinem Fall unterstützte er mich während meiner ganzen Karriere. Auf meiner letzten Reise nach Deutschland hat man ihm eine unheilbare Krankheit diagnostiziert, und ich versuchte ihn zu unterstützen. Wir hatten einen engen Kontakt zueinander und während der Produktion meines Albums The Piano has been Thinking, die im Teatro Nacional Santo Domingo aufgenommen wurde, fühlte ich mich sehr zu ihm verbunden.
Welche Projekte hast du ihn Peru gemacht und welche erwarten uns dieses Jahr?
Seit meiner Rückkehr habe ich in mehreren Projekten gearbeitet und fühle mich sehr glücklich in dieser neuen Phase meiner Karriere und meines Lebens. Es ist sehr schön, mit peruanischen Musikern arbeiten zu können, und langsam die peruanische in meine Musik zu integrieren. Ich dirigierte u.a. eine Band mit 22 Frauen, die Mabela Martínez mit Sonidos del Mundo als Eröffnung der Sommersaison des Rímac Kulturzentrum in Asia vorgestellt hat; ich habe am Festival de Música Contemporánea im ICPNA teilgenommen; ich führte eine Konzertreihe mit einer Fusion von Jazz und peruanischer Küstenmusik im Centro Cultural Británico auf; ich habe im Cocodrilo Verde die Ania Paz Jazz Series no 14 vorgestellt; und ich habe mit verschiedenen Besetzungen, von Solo Piano bis Band, im ersten Café de Viernes der PUCP Universität aufgeführt. Ich freue mich auch darauf, meine Kenntnisse in meinem Land weitergeben zu können, da ich in der UPC Harmonielehre, Komposition und Ensemble, und in der PUCP Komposition, Analyse, Ensemble und Klavier unterrichte.
In Lima habe ich mich vor Allem auf eine Triobesetzung konzentriert (Klavier, Bass und Drums), mit der ich im Moment an einer Sammlung von neuen Kompositionen arbeite, die ich hier für mein nächstes Album geschöpft habe.
Einige geplante Konzerte für 2015 sind zwei Aufführungen Im Cocodrilo Verde, als Gast von zwei Gruppen, Warmis und Sakura, im Mai und Juni; die Leitung einer Band mit 22 Frauen im September; und die Leitung einer neuen Ania Paz Jazz Series in der deutschen Botschaft in Lima.