Studienstiftung
www.studienstiftung.de
Die Studienstiftung fördert Studierende mit deutscher Staatsbürgerschaft an Universitäten, Fachhochschulen, sowie staatlichen Kunst- und Musikhochschulen in Deutschland. Darüber hinaus können Studierende mit deutscher Staatsbürgerschaft gefördert werden, die ihr gesamtes Studium an einer Hochschule im Ausland absolvieren.
Ausländische Studierende können gefördert werden, wenn sie die deutsche Hochschulzugangsberechtigung erworben haben und dauerhaft aufenthaltsberechtigt in Deutschland sind.
Abiturientinnen und Abiturienten werden von ihren Schulleitern vorgeschlagen.
Aufnahme in die Deutsche Studienstiftung
Zehn Monate sind vergangen. Zehn Monate, seitdem ich das Elternhaus verlieβ und nach Heidelberg kam, um Medizin zu studieren. Von der Zeitspanne zwischen dem Erhalt der Zulassungsbestätigung und meiner Reise aus Peru nach Deutschland, kann ich mich nur traummäβig erinnern.
Schon kurz nach Studienbeginn musste ich mir jedoch Gedanken über ganz ein anderes Thema machen: das Auswahlseminar der „Deutschen Studienstiftung“. Nach dem Abitur fragte mich der ehemalige Oberstufenleiter, Herr Lanzendörfer, ob ich von der Schule für die Studienstiftung vorgeschlagen werden wollte. Natürlich stimmte ich zu. Herr March übernahm im folgenden Jahr den Vorschlag und ich bekam kurz darauf den Einladungsbrief. Anfang Dezember fuhr ich nach Speyer, wo das Auswahlwochende in einer Jugendherberge stattfinden würde. Zu meinem Erstaunen waren die meisten Teilnehmer aus Heidelberg und davon die meisten Medizinstudenten! Am ersten Tag wurden Gruppen aus je 5 Kandidaten gebildet. Jeder Kandidat musste ein Vortrag über ein Thema aus seinem Interessegebiet halten und anschlieβend eine Diskussion in der Gruppe moderieren. Ein Prüfer der Studienstiftung war dabei stets anwesend. Am zweiten Tag wurden Einzelgespräche geführt. Mein erstes Gespräch lief ziemlich entspannt, ich wurde nur über mein Leben gefragt und ein bisschen über das Medizinstudium. Das zweite Gespräch empfand ich deutlich anstrengender. Die Prüferin diskutierte lange über die ethischen Aspekte des ärtzlichen Handelns und mir wurde ständig meine Meinung über komplizierte Themen wie z.B. Todeshilfe abgefragt. Jedoch fand ich das Gespräch sehr interessant. Ich verlieβ die Jugendherberge mit einem sehr guten und gleichzeitig einem sehr schlechten Gefühl. Denn ich war von der Studienstiftung fasziniert, hatte aber Angst, nicht gewählt zu werden. Die nächsten zwei Wochen vergingen sehr schnell, da ich mich für eine Prüfung vorbereiten musste und natürlich zu spät mit dem Lernen angefangen hatte. Am Tag vor der Prüfung kam ich spät aus der Universität nach Hause und vergaβ fast in den Briefkasten reinzuschauen. Doch als ich ihn öffnete, fand ich einen groβen Umschlag mit dem Logo der Studienstiftung. Ich raste die Treppen hinauf zu meinem Zimmer und öffnete voller Angst den Brief. Ich kann die Freude, die ich fühlte, als ich las, dass ich in die Studienstiftung aufgenommen wurde, nicht beschreiben. Ich fühlte mich einfach super!
Jetzt bin ich im zweiten Semester und bereite mich für die „integrierte Klausur“ vor, die Ende Juli stattfinden wird. Sie wird „integrierte Klausur“ genannt, weil Themen zu allen vorklinischen Fächern abgeprüft werden, also zu Biochemie, Anatomie und Physiologie. Nach der Klausur reise ich für zehn Tage nach Schottland, um an einen Cello-Meisterkurs teilzunehmen. Musik ist ein wichtiger Teil meines Lebens. Neben dem Studium verbringe ich viel Zeit mit üben, und bereite ständig neues Repertoire vor. Im Juli werde ich als Solist zusammen mit einer Kommilitonin aus Frankfurt mit Begleitung des Heidelberger Ärtzteorchesters das Vivaldi Konzert für zwei Celli aufführen.
Ein anderer Aspekt Heidelbergs, weshalb ich froh bin hier zu studieren, ist das reiche kulturelle Angebot. Ich nutze jede Möglichkeit aus (solange es das Studium erlaubt), Konzerte, Theater und Kino zu besuchen.
Schlussfolgernd kann ich sagen, dass diese zehn Monate zu den spannendsten meines Lebens gehören. Ich habe nicht nur mein Traumstudium an meiner Traumuniversität begonnen, sondern auch viele Ziele, die ich mir an jener Bank in Kirchheim gestellt habe, erreicht. Ich wurde zum Beispiel bei der Studienstiftung aufgenommen. Ich bestand alle Prüfungen mit guten Ergebnissen und schaffte es, neben dem Studium die Musik nicht zur Seite zu lassen. Ich hatte eine wunderbare Zeit und konnte sehr nette und interessante Leute kennenlernen.
Leonardo Costa, prom 2012