Alejandro Arias, Abschlussjahrgang ESEP 1983
Cosmopolitan von Anfang bis Ende
Alejandro verbrachte ca. 40% seines Lebens in Peru, 30% in Deutschland und 30% in Asien; nach dem Abitur studierte er Wirtschaftsingenieurwesen in Karlsruhe und stieg 1990 bei Lufthansa Cargo in Frankfurt ein. Er gewann Anerkennung, wurde nach Japan gesendet und nach zehn Jahren wurde er Geschäftsführer von Lufthansa Cargo in Südkorea. Heute ist er wieder in Deutschland in der Position des kaufmännischen Leiters der Region Ost- und Nordeuropa. Er erzählt uns wie er es geschafft hat:
Es war immer mein Wunsch in einem Unternehmen zu arbeiten, das mir die Möglichkeit geben würde, eines Tages im Ausland arbeiten zu können. Deshalb bewarb ich mich, als ich mein Studium in Karlsruhe beendete, bei mehreren deutschen Unternehmen mit Niederlassungen weltweit. Lufthansa Cargo war eines von ihnen. Das Arbeitsangebot war sehr interessant und so begann ich im Produktmanagement zu arbeiten. Ich hatte die Gelegenheit Lösungen für den Lufttransport von verderblichen Waren wie Blumen und Früchte zu entwickeln. Nach fünf Jahren in Frankfurt bot man mir die erste Möglichkeit im Ausland an und so kam es, dass ich im Oktober 1995 nach Japan zog; zunächst nach Tokio als Marketingmanager und anschließend im April 1999 nach Osaka als Verkaufsmanager. Das war für mich eine sehr wertvolle Erfahrung, nicht nur weil ich eine ganz andere Kultur kennenlernte, sondern weil ich in Japan meine Familie gründete. Meine Frau Zully ist aus Buenos Aires, aber wir lernten uns bei einer Veranstaltung in der Argentinischen Botschaft in Tokio kennen. Nach 10 Jahren in Japan, wurde ich nach Seoul gesandt, um dort weitere sechs Jahre zu arbeiten, bevor ich wieder nach Frankfurt zurückkehrte.
Eine beeindruckende Karriere, wenn man dazu bedenkt, dass du Verkaufsleiter in einem schwierigen Land wie Japan warst und in Südkorea die Auswirkungen der globalen Krise von 2008 erlebt hast.Wie hast du die globale Krise bewältigen können; hat es der Luftfracht geschadet?
Südkorea ist ein erstaunliches Land. Koreaner sprechen immer von „Dynamic Korea" und ja, wenn man seine Entwicklung betrachtet nach dem Waffenstillstand im Jahre 1953, wo Südkorea zu den weltweit ärmsten Ländern gehörte, kann man die Dynamik und Kraft, die in diesem Land existiert, erkennen. Und in der gleichen Art und Weise war Südkorea eines der ersten Länder, die die globale Krise des Jahres 2008 überwunden hat. Für mein Team bei Lufthansa Cargo war es zweifellos eine sehr schwierige Zeit. Man kürzte uns Frachtflugzeuge und wir mussten hart kämpfen, um unsere Kunden zu halten. Da aber der Koreaner ein Kämpfer ist, erreichten wir nach der Krise einen neuen Umsatzrekord in 2010, für den wir einen Anerkennungspreis von der Zentrale erhielten.
Es war sicherlich auch nicht einfach nach 16 Jahren in Asien nach Deutschland zurückzukehren. Welche Änderungen sind dir im Unternehmen und in Deutschland aufgefallen?
Tatsächlich war es für meine Familie und mir nicht so einfach uns wieder in Deutschland einzuleben. Es war eine große Veränderung für Zully und meine Kinder, Leonardo und Carolina. In Bezug auf meine Firma fand ich mich in einer größeren Zentrale, die eine gewisse Kontrolle über meinen Arbeitsbereich ausübte. Das war wie ein Schock für mich, denn in Asien traf ich Entscheidungen ohne viele verschiedene Abteilungen abfragen zu müssen. Ich fand auch, dass sich Deutschland während meiner Abwesenheit verändert hatte. Auf der einen Seite empfinde ich den Winter nicht mehr so kalt wie früher; auf der anderen Seite sehe ich viel mehr Ausländer auf den Straßen.
Wie fühlt man sich für Lufthansa zu arbeiten und was empfiehlst du unseren jungen ehemaligen Schülern, wenn sie in den Bereich der Luftfracht einsteigen wollen?
Nachdem ich 26 Jahre lang bei der Lufthansa gearbeitet habe, kann ich sagen, dass es ein gutes Unternehmen ist. Es bietet vielleicht keine sehr hohe Bezahlung im Vergleich zu anderen deutschen multinationalen Unternehmen, aber dafür einen stabilen Arbeitsplatz mit Reiseleistungen. Als großes Unternehmen mit mehr als 120.000 Mitarbeitern weltweit bietet Lufthansa Arbeitsplätze in vielen verschiedenen Branchen an, wie Lufthansa Cargo, Lufthansa Technik und LSG Sky Chefs. Daher empfehle ich den Alumni, die an Lufthansa interessiert sind, die Internet-Seiten zu besuchen (www.be-lufthansa.com) Die Arbeitsangebote und -praktiken sind dort im Detail aufgeführt. Lufthansa bietet auch Lern- und Arbeitsstudiengänge, die von Interesse sein könnten.