Peter Roeder
Kapitän eines Airbus 319/320/321
Peter erinnert sich, dass in der Schule alle seine Klassenkameraden sagten, dass sie Astronaut, Ärzte, Anwälte, Polizisten oder Feuerwehrmänner werden wollten, doch er antwortete immer: "Ich möchte Pilot sein." Das hat sich im Laufe der Jahre nicht geändert; die Luftfahrt ist weiterhin die Energiequelle, die sein Leben antreibt. Er kann es nicht vermeiden in den Himmel hinauf zu sehen, wenn er ein Flugzeug hört, er genießt es, versucht immer das Modell und die Fluggesellschaft zu identifizieren. Er hält sein Traum immer am Leben.
Welchen Weg hast du eingeschlagen, um deinen Traum zu verwirklichen?
Vor dem Schulabschluss spukte weiterhin in mir die Idee Pilot zu werden. Ich erkundigte mich bei Freunden und Bekannten, deren Väter Pilot waren und sie empfahlen mir die Schule Escuela de Aviación Civil de Collique, wo ich schließlich studierte. Zu dieser Zeit gab es noch kein Internet und der Zugang zu anderen Studienmöglichkeiten außerhalb Perus war nicht so verbreitet.
Für welche Fluggesellschaft arbeitest Du und welche ist Deine Lieblingsstrecke?
Als ich meine Karriere beendete, begann ich in kleinen Luftfahrtunternehmen zu arbeiten. Ich flog für ein paar Jahre für Aerocontinente und schließlich für Taca, die später von Avianca übernommen wurde. Ich bin derzeit Kapitän eines Airbus 319/320/321 für Avianca.
Alle Routen sind unterschiedlich und es gibt keine, die mir besser gefällt als andere. Jedes Ziel hat seinen Reiz. Kein Flug gleicht dem anderen. Man kann 100mal zu demselben Ziel fliegen und doch ist jeder Flug anders.
Gibt es Einschränkungen, um den Beruf als Pilot auszuüben?
Piloten werden alle 6 Monate in einem Simulator ausgewertet, es werden unsere Kenntnisse und Fähigkeiten in verschiedenen Risikosituationen getestet, die bei einem realen Flug entstehen könnten. Unsere Fluglizenz ist direkt an das Ergebnis dieser Prüfung geknüpft. Dies bedeutet, dass, wenn das Ergebnis nicht zufriedenstellend ist, der Pilot nicht mehr fliegen darf. Die Anforderungen unseres Berufes sind sehr hoch, da das Leben von Hunderten von Menschen von unserer Leistung abhängt.
Was fühlst du beim Fliegen?
Ich liebe Fliegen. Es ist schwierig zu erklären: man fühlt sich frei, um es gelinde auszudrücken. Ich schätze mich glücklich, jeden Tag meine Arbeit genießen zu können. Für mich ist es eine Leidenschaft - mehr als nur ein Job. Allerdings bringt es einige Opfer mit sich, wie z.B. an besonderen Familienanlässen nicht teilnehmen zu können oder sogar die Geburt deines eigenen Kindes zu verpassen.
Eine merkwürdige Frage: warum müssen die Jalousien im Flugzeug während des Startes und der Landung offen sein?
Als Prävention: im Falle einer Evakuierung wäre es zu dunkel und es würde eine schnelle Evakuierung erschweren.
Übst du auch andere Aufgaben als Pilot des Airbus aus?
Ich arbeite schon 13 Jahre bei Avianca und die Zeit ist buchstäblich verflogen. Kapitän wurde ich mit 32 Jahren und nach einigen Jahren im Amt beförderte man mich als Fluglehrer und bald danach auch als Route-Aufseher (IDE). Als solcher überwache ich die Arbeit der Piloten während der Flüge und bewerte sie. Diese Stelle wird von der Fluggesellschaft vorgeschlagen, aber die peruanische Fluggesellschaft Dirección General Aeronáutica de Aviación Civil muss es genehmigen. Daher vertrete ich auch diese Behörde.