Eric Edgardo Guillermo Anderson Machado
Generalsekretär des peruanischen Auswärtigem Amtes
Eric Anderson war in unserer Schule bis 1975. Als er in der 9. Klasse war, musste er nach Genova, Italien ziehen, da sein Vater dorthin als Marineattaché entsandt wurde. Als er wieder nach Peru zurückkehrte, studierte er Betriebswirtschaftslehre an der Universidad de Lima und Internationale Beziehungen an der Peruanischen Diplomatischen Akademie. Er hat eine zusätzliche Ausbildung im Außenhandel in Belgien abgeschlossen und später einen Master in Internationalem Recht an der Peruanischen Diplomatischen Akademie. Derzeit ist er unser Generalsekretär des peruanischen Auswärtigen Amtes.
Wir führten mit ihm ein Interview und fragten ihn, was ihn dazu bewegte Diplomatie zu studieren. Er erzählte uns: „Ich hatte schon immer ein besonderes Interesse daran zu erfahren, wie man Peru im Ausland vertrat. Ich glaubte, dass dieser Beruf meine persönlichen Erwartungen decken und ich auch einen Beitrag zur Entwicklung der Darstellung unseres Landes im Ausland leisten konnte."
Eric hat eine interessante diplomatische Laufbahn. Er war Botschafter in verschiedenen Ländern und arbeitete als Leiter mehrerer internationaler Wirtschafts- und Integrationsorganisationen, vieles im Zusammhang mit internationalem Handel. Deshalb wollen wir wissen, was sein größter Beitrag zum Wirtschaftswachstum Perus gewesen ist. „Ich habe an verschiedenen Verhandlungen teilgenommen wie zum Beispiel beim Handelsabkommen mit China und der Europäischen Union. Dadurch hat sich unser Absatzmarkt erweitert. Und wenn man im Auslandsdienst arbeitet, hat man permanent zur Aufgabe peruanische Produkte und den Tourismus zu fördern sowie Investitionen anzuziehen.“
Welche Erfahrungen hast du als Diplomat gemacht? „Jede Phase meines Lebens als Diplomat war faszinierend; sowohl im Berufsleben als auch privat. Ich habe das Glück in den Botschaften in Canberra, Bonn, Brüssel, Montevideo, Caracas und San Salvador gearbeitet zu haben; bei beiden letzteren als Botschafter. Seit fast zwei Jahren arbeite ich nun als Generalsekretär des peruanischen Auswärtigen Amtes und hatte somit die Möglichkeit aktiv bei der Übergabe der vorherigen Regierung mit der aktuellen mitzuwirken. Zur Zeit habe ich die Aufgabe, die Kanzlei zu modernisieren und den Kanzler zu unterstützen, um den Zielen und Bedürfnissen des Landes in unserem Bereich gerecht zu werden.“
Während deiner Amtszeit ist Peru Mitglied der Asian Infrastructure Investment Bank (AIIB) geworden. Welches Ziel steckte dahinter?
„Unser Ziel ist es, dass peruanische Unternehmen einen erweiterten Zugriff auf Finanzierungsmechanismen haben, um mit Hilfe von ausländischen Unternehmen Projekte zu entwickeln. In diesem spezifischen Fall chinesische Unternehmen, damit sie sich an öffentlichen Ausschreibungen in Peru und in Drittländern beteiligen können."
Die Ansicht der allgemeinen Bevölkerung ist es, dass die peruanischen Botschaften nicht viel zu dem Wirtschaftswachstums beitragen und oft keine eigenen Initiativen unternehmen, um Peru mehr in die Öffentlichkeit zu bringen. Wir glauben, dass sich dies ändert. Gibt es heute eine Anweisung, dass die Botschaften diese Funktionen ernster nehmen?
„Das ist jetzt unsere Hauptaufgabe. Ziel einer peruanischen diplomatischen Institution ist nicht nur die politischen Beziehungen zu stärken, sondern auch den Handel zu fördern und unsere Kultur zu verbreiten. Zu diesem Zeitpunkt hat Peru 64 Botschaften und 110 Konsulate, in denen man intensiv an der Konsolidierung unserer sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung arbeitet. Mit dem privaten Bereich arbeiten wir eng zusammen bei der Suche nach neuen Märkten und Kooperationsmöglichkeiten. Ich möchte auch darauf hinweisen, dass das peruanische Auswärtige Amt bereits neun Büros vor allem in den Grenzregionen aufgebaut hat. Wir haben zum Ziel, regionale und lokale Regierungen zu unterstützen.
Die Bundesrepublik Deutschland hat dich mit dem Verdienstkreuz ausgezeichnet. Herzlichen Glückwunsch. Wie ist es dazu gekommen?
„Ich war für vier Jahre in der Bundesrepublik Deutschland (1988-1992) tätig und die deutsche Regierung ehrte mich mit einer Auszeichnung für meinen Beitrag in der Beziehung zwischen den beiden Ländern.
Nachdem ich in der peruanischen Botschaft in Australien gearbeitet habe, wurde ich nach Bonn versetzt. Dass ich die deutsche Sprache - dank des ausgezeichneten Deutschniveaus der Humboldtschule - beherrschte, war mit Sicherheit ein wichtiges Kriterium für meine Auswahl. Und dass ich die deutsche Kultur, ihre Sitten und Mentalität kannte, vereinfachte es mir eine gute Arbeit zu leisten. Ich hatte das Glück, den Prozess der deutschen Wiedervereinigung und die Privatisierung staatlicher Unternehmen in Ost-Deutschland zu erleben, was auch für peruanische Unternehmen von Interesse war.