Türen öffnen

Ich habe immer gedacht, dass jede Person ihr eigenes Schicksal schmiedet. Aber es gibt schwierige Momente im Leben, in denen ein bisschen Glück dazugehört, was einen wesentlichen Unterschied ausmachen kann. Glück haben, die Unterstützung unserer Eltern zu haben, Glück haben, die nötigen finanziellen Mittel zum Lernen zu haben oder vielleicht das Glück haben, dass uns ein Fremder hilft und sich somit die richtige Tür öffnet.

Einer dieser Momente in meinem Leben war die Hilfe der Andreas Schultze-Rhonhof-Stiftung. Diese finanzielle Unterstützung, und mehr noch, das Selbstvertrauen, das in mir damit erweckt wurde, hat mir geholfen Biologie in Deutschland zu studieren. Und dieser Sprung löste folgende Ereigniskette aus: Nach Abschluss des Studiums wurde ich von meinem Mentor empfohlen, um am Max-Delbrück-Zentrum für Molekularmedizin in Berlin zu arbeiten. Nachdem ich in diesem hervorragenden Labor auch meine Doktorarbeit erstellte und meine Arbeit in renommierten Fachzeitschriften veröffentlichen konnte, bot man mir eine Stelle als Forscherin am Francis Crick Institute in London an, dem größten biomedizinischen Forschungszentrum Europas.

Heute arbeite ich in einem der wichtigsten Labors der Welt im Bereich der DNS-Duplikation, das nicht anders als mit der Luxus der Wissenschaft beschrieben werden kann. Dies ermöglicht mir, innovative Wissenschaft auf höchstem Niveau zu betreiben, Tag für Tag weiter zu lernen und zum Wissen der Menschheit beizutragen.

Es ist ein Ergebnis aus jahrelanger harter Arbeit. Aber ohne die Unterstützung, die ich in einem kritischen Moment für meine berufliche Ausbildung erhalten habe, bin ich sicher, dass ich nicht da wäre, wo ich heute bin. Peru ist leider immer noch ein Land mit großen Ungleichheiten, und es liegt an uns allen, unseren Teil dazu beizutragen, Möglichkeiten für diejenigen zu schaffen, die bereit sind, hart zu arbeiten.

Corella Casas Delucchi, Ausbildungsjahrgang 1998