Franco Camborda Unsere Zukunft mit selbstfahrenden Autos in Deutschland vorbereiten
Franco Camborda Unsere Zukunft mit selbstfahrenden Autos in Deutschland vorbereiten
Franco Camborda, Abschlussjahrgang 2009, machte zunächst die Ausbildung zum Industriekaufmann am BBZ. Er absolvierte sein Praktikum bei Ferrostaal und erwarb die Fachhochschulreife. Somit war er auf das Studium in Deutschland vorbereitet. Er entschied sich für das Studium der Fahrzeugtechnik in Esslingen (in der Nähe von Stuttgart), da er Autos und Mathematik schon immer mochte.
Was war Deiner Meinung nach das wichtigste Werkzeug, das Dir die Schule oder das BBZ gegeben hat, um in Deutschland zurechtzukommen?
Auf jeden Fall die Fachhochschulreife des BBZ und Deutsch in der Schule. Man ist sich gar nicht bewusst, welchen Vorteil man gegenüber anderen Menschen hat. Auf persönlicher Ebene gab mir die Tatsache, dass ich bereits gearbeitet und alleine gelebt hatte, viele Möglichkeiten, um im Alltag zurechtzukommen und meine ersten Arbeitsstellen zu finden.
Du kommst aus einer rein peruanischen Familie, was hat dich dazu bewogen, in Deutschland zu bleiben und zu leben?
Die hohe Lebensqualität in Europa: die Nähe zur Natur, die soziale Sicherheit, die Arbeitsbedingungen und das Bildungsniveau.
Du arbeitest derzeit für die Robert Bosch GmbH, ein internationales Unternehmen. Wie bist Du an diese Stelle gekommen und was machst Du genau?
Während meines Studiums war es Pflicht, ein Praxissemester zu absolvieren und wie jeder andere habe ich mich für verschiedene Stellen beworben. Ich mochte Bosch, weil die Arbeitskultur dort überhaupt nicht hierarchisch war und ich das Thema auch sehr interessant fand. Nachdem ich dort mein Praktikum absolviert hatte, wurde mir angeboten, meine Diplomarbeit dort zu schreiben und nach Abschluss der Arbeit bewarb ich mich um eine Stelle bei Bosch. Derzeit arbeite ich als Software-Ingenieur in Projekten für Fahrerassistenzsysteme. Ich bin für die Software-Infrastruktur eines Projekts verantwortlich, das die Entwicklung selbstfahrender Autos zum Ziel hat.
Die Humboldtianer-Gemeinschaft in Deutschland ist sehr groß. Triffst Du dich mit Deinen ehemaligen Klassenkameraden?
Ja, es ist logischerweise einfacher, andere Ehemalige in derselben Stadt zu treffen. Mit der Zeit hat jeder sein eigenes Lebe, und es wird schwieriger, sich oft zu sehen. Deshalb versuchen diejenigen von uns, die in der Nähe leben, sich mindestens einmal im Jahr zu sehen. Mit anderen Freunden treffen wir uns im Winter zum Skifahren. Natürlich gibt es auch es auch immer mal wieder die Nachricht „Ich bin ab einem bestimmten Datum in der Stadt X, wollen wir uns treffen?“ oder ein Ereignis wie Weihnachten, Feiertage, Geburtstage oder eine Hochzeit. Es ist immer schön, etwas Zeit mit Leuten zu verbringen, mit denen man aufgewachsen ist.
Wie siehst Du Dich in 10 Jahren?
Ich würde gerne in Europa bleiben, aber nicht in Stuttgart. Ich möchte Berater werden und/oder mein eigenes Unternehmen haben, eine Familie gründen und natürlich in einem spektakulären autonomen Auto fahren.