Gaby Pomareda und die Literatur
Der unerbittliche Lauf der Zeit ist in einigen Fällen nicht kreisförmig und führt uns Lehrern letztendlich zu einem wohlverdienten Ruhestand. Im Falle von Gaby Pomareda fing alles am 15. März 1977 an. Eltern, Lehrer, Schulleitungen und eine Vielzahl von ehemaligen Schülern sind Zeuge dieser Geschichte, in der Gaby als Spanischlehrerin die Hauptrolle spielte. Wie in dem Buch „Tausend und einer Nacht“, kann die Geschichte nicht mit einer bestimmten Anzahl Wörter geschrieben werden, denn die Erinnerungen und Anekdoten finden kein Ende.
Gaby wurde in Arequipa geboren, ging auf die Schule Belén und anschließend fing sie ihr Studium an der Universität Católica de Santa María an und beendete es in Sprache und Literatur an der UNIFE. Sie vermittelte ihr Wissen vielen Generationen unserer Humboldt-Schule und Frau Pomareda ist somit Teil der Identität unserer Institution. Ihr Unterricht beinhaltete die Heldentaten des Cid, die tragische Anerkennung von Ödipus, die Töchter von Bernarda Alba, die Konflikte in Leoncio Prado sowie die Wirrungen der Familie Buendia. Sie erweckte in uns die Liebe zur Literatur.
Durch ihre spontane und natürliche Art kam sie ihren Schülern sehr nahe. Sie nannten sie Frau Pomi, als Zeichen aufrichtiger Zuneigung. Aus diesem Grunde wurde sie auch viele Jahre als Vertrauenslehrerin gewählt, und sie führte Jahr für Jahr die, für uns so wichtige Abschlussfeier durch. Frau Pomi bleibt im Herzen und im Lächeln ihrer Schüler, einige davon sind heute sogar ihre Arbeitskollegen.
Ich erinnere mich genau an den ersten Schultag des Jahres 2012 im Musiksaal, wo den Schülern mitgeteilt wurde, dass die III.2 sie als Klassenlehrerin bekäme. Das Jubeln dieser Schüler bestätigte noch einmal, dass sie gut mit den Schülern zurechtkam.
Ich erinnere mich an die Arbeitsecke im Lehrerzimmer, die sie mit anderen hochgeschätzten Lehrerinnen wie Marita Menacho, Pilar Ulfe, Charito Medrano und Carmen Palmero, teilte. Dies war ein spezieller Platz, den jetzt ein anderer Lehrer einnehmen wird. Gaby wird uns aber sicherlich noch weiterhin unterstützen und mit Rat und Tat für die nächsten Generationen zur Seite stehen.
Luis Landa