DaF-Fachleitertagung Peru – Bolivien am 6. - 8. Juni 2005 im Colegio Humboldt, Lima

 

 

Teilnehmer und Protokollanten: Dr. M. Breidenbach (Beata Imelda), Dr. J. Hauck (Hum­boldt), H. Knüppel (Santa Cruz), B. Lahser (Arequipa), L. Nuñez (Reina del Mundo), B. Nuyken (Santa Ursula), M. Schmidt (Pestalozzi); aus politischen Gründen leider abwesend: D. Bender (La Paz)

 

 

 I.         Zum Sprachdiplom

 

I.1        „Altes Sprachdiplom“

 

a) Prüfungsteil Textproduktion, Inhaltsangabe

 

Henner Knüppel wies auf Auffälligkeiten bei dem Erwartungshorizont (Lösungsschlüssel) für die Inhaltsangabe (literarischer Text) der DSD-II-Prüfung vom Herbst 2004 hin. Die „Mus­terlösung“ weicht in wesentlichen Punkten von den üblicherweise als verbindlich erachteten formalen Kriterien ab (Tempus, Chronologie etc.) und entspricht somit nicht dem Typ einer Inhaltsangabe, der im normalen Sprachlehrbetrieb mit den Schülern erarbeitet wird.

Nach intensiver Aussprache über den Punkt stimmt die Fachleiterrunde den Beobachtungen von Herrn Knüppel zu, verwirft aber Überlegungen, sich in dieser Angelegenheit schriftlich an das BVA zu wenden.

 

b) Prüfungsteil Leseverstehen

 

Auf den von den Prüflingen zu bearbeitenden Lösungsbögen (DSD II) fehlte im Jahr 2004 der in Vorjahren übliche Hinweis, dass keine längeren Textzitate / komplette Sätze aus dem Le­setext abgeschrieben werden dürfen.

Die Fachleiterrunde empfiehlt künftig die Prüflinge (wie bisher) dazu anzuhalten, die Fragen so knapp und präzise wie möglich zu beantworten und dabei unbedingt auf längere Textzitate zu verzichten. Da zwischen den schulinternen Vorkorrekturen und den offiziellen in Deutschland angefertigten Korrekturen allerdings keine größeren Diskrepanzen auftraten, soll auf eine schriftliche Anfrage beim BVA auch hinsichtlich dieser Detailfrage verzichtet wer­den.

 

c) Prüfungsteil Textproduktion

 

An mehreren Prüfungsschulen wurde beim Vergleich der internen mit der offiziellen Korrek­tur folgende Beobachtung gemacht: Die Sprachrichtigkeit wurde eher großzügig beurteilt, der Inhalt der „Aufsätze“ aber deutlich strenger.

 

 

I.2        „Neues Sprachdiplom“

 

Die Fachleiter aller Schulen haben denselben (unbefriedigenden) Informationsstand, der sich aus drei Quellen speist:

 

1.)   Die Fortbildung von Frau Professor Kleppin (Lima, September 2004)

 

 

2.)   Das Anschreiben vom BVA mit Datum vom 10.03.2005

3.)   Das Anschreiben per Mail von Herrn R. Wicke vom 25.05.2005

 

Da zum gegenwärtigen Zeitpunkt weder konkrete Informationen zum Einführungsjahr (2007? 2008?) des „neuen“ DSD (II + I ?), noch zu den einzelnen Prüfungsteilen vorliegen, war in der Fachleiter­runde eine differenzierte Diskussion über bzw. kritische Auseinandersetzung mit den Verän­derungen nicht möglich. Insgesamt sehen die Fachleiter den geplanten Neuerungen allerdings mit einer gewissen Skepsis und Sorge entgegen, weil davon auszugehen ist, dass das Niveau der Prüfung – angestrebt sind Sprachkenntnisse der Stufe C 1 des „Gemeinsamen Europäi­schen Referenzrahmens“ – deutlich höher als bisher liegen wird. Indizien für eine „Verschär­fung“ sind auch die neuen Bestehensregelungen:

 

-         Alle vier Prüfungsteile (Hörverstehen, Leseverstehen, Textproduktion und mündliche Prüfung) zählen jeweils gleich viel (je 25 %). Das bedeutet im Vergleich zur bisheri­gen Prüfung eine deutliche „Abwertung“ des (vor Ort) bewerteten mündlichen Prü­fungsteils.

-         Alle vier Prüfungsteile müssen künftig (anders als bisher) bestanden werden. Jegliche Ausgleichsregelungen werden entfallen.

-         Für das Bestehen eines jeden Prüfungsteils müssen künftig mindestens 60 % der erreich­baren Punkte erreicht werden.

 

Vor dem Hintergrund dieser Veränderungen erscheint den Teilnehmern die Schlussbemer­kung von Herrn Wicke (seine Mail vom 25. Mai 2005), es werde sich gar nicht viel ändern und „Gelassenheit“ sei angesagt, nur wenig überzeugend. Alle Fachleiter/innen wünschen mit großem Nachdruck die baldige Auslieferung der vom BVA angekündigten „Probesätze“ für das neue DSD und allgemein weitere konkrete Informationen zum Inhalt und Ablauf der Prü­fung (Prüfungsordnung) und zum Zeitpunkt der geplanten Einführung.

 

 

II.         Lehrbuchdiskussion

 

II.1       Erfahrungen mit dem Lehrbuchwechsel und Lehrwerkskritik

 

Die Fachleiter berichteten über die Arbeit mit den neuen Lehrbüchern, die seit dem vergange­nen Jahr an den Schulen eingeführt wurden..

An allen Schulen, bis auf die Max Uhle-Schule, wurde die Arbeit mit „Wer ?Wie? Was?“ umgestellt auf die Arbeit mit dem „Deutschmobil neu“. Die Arbeit mit dem Band 1 beginnt in der 3. Klasse der Primaria und endet  mit Band 3 (derzeit noch „Deutschmobil“ „alt“) am Ende der 2. Klasse der Secundaria. Die Erfahrungen, die die Kollegen mit diesem Lehrwerk bisher gemacht haben, wurden als durchweg positiv eingeschätzt. Das Lehrwerk ist an­spruchsvoll, aber gut aufgebaut und kann daher in allen Schultypen erfolgreich eingesetzt werden. Ab der 3. Klasse der Secundaria wird in der Humboldt-Schule und in der Beate Imelda-Schule das Lehrwerk „Blick“ eingesetzt. Auch hier äußerten sich die Kollegen über­einstimmend positiv, vor allem auch, weil die Themen zunächst dem „kleinen Lebenskreis“ entsprechen und damit ideal für die Vorbereitung auf das DSD I sind. Außerdem wurde der Aufbau und die systematische Vertiefung des Wortschatzes sowie die durchdachte Wieder­holung der Grammatik lobend hervorgehoben.

Der Einsatz von „Blick“ in nierdrigeren Klassenstufen, wie in der Pestalozzi- Schule

ab der 2. Klasse der Secundaria, bringt jedoch gewisse Schwierigkeiten mit sich, insbesondere deswe­gen, weil die Grammatikarbeit im „Blick“ nur als Wiederholung, aber nicht als Neueinfüh­rung bestimmter Phänome dienen kann.

Die Kollegen der Max-Uhle-Schule, die seit dem vergangenen Jahr mit „Ping Pong“ 1 und 2 arbeiten, sind wiederum nicht vollends zufrieden. Bemängelt wird vor allem die „Dialog-Lastigkeit“  dieses Lehrwerks sowie die Aufbereitung der Grammatik, die oft sehr bruch­stückhaft präsentiert und eingeübt wird.

In der 4. und 5. Klasse der Secundaria werden an allen Schulen ganz unterschiedliche  Mate­rialien eingesetzt, teilweise aus dem Lehrwerk „Blick 2“, aus „So geht’s“,  aus „Konzepte“, aus Zeitschriften und natürlich alte Sprachdiplomsätze zu Übungszwecken.

Der Einsatz von „Bärenspaß 1“ in der 1. und 2. Klasse der Primaria findet an keiner Schule großen Anklang. Die Unzufriedenheit der Lehrer stützt sich vor allem auf den Ansatz des Buches, nämlich die allzu zentrale Arbeit mit Piktogrammen. Dementsprechend wurde das Lehrwerk an der Santa Ursula-Schule bereits abgeschafft, an der Humboldt-Schule soll die Arbeit damit auch demnächst eingestellt werden. Über den weiteren Einsatz des Lehrwerkes an der Max-Uhle-Schule wird in den kommenden Wochen noch entschieden. An den anderen Schulen wird in der 1. und 2. Klasse mit selbst erstellten Materialien bzw. mit „Udo“ gear­beitet.

 

 

II.2       Übungsgrammatiken

 

Vom Fachleiter der deutschen Schule in Santa Cruz wurden, da die Jentsch-Grammatik dort abgeschafft werden soll, zwei Grammatikwerke als Alternative präsentiert. „em“ vom Hue­ber-Verlag, die für Erwachsene konzipiert ist, wurde als nicht angemessen betrachtet.

Die andere Alternative, die „Gramática esencial del alemán“ (Hueber Verlag), wurde dagegen positiv bewertet. Die spanischen Erklärungen der grammatikalischen Phänomene, so die übereinstimmende Meinung der Kollegen, sind kein Hindernis, sondern eher eine Hilfe zum Selbststudium der Schüler. Der Aufbau ist übersichtlich, die Übungen überzeugen und sind im Schwierigkeitsgrad angemessen für die Schüler der beiden letzten Secundaria-Klassen.

 

 

III.        Nützliche Arbeitsmittel

 

III.1      Zur Arbeit mit STEP 21

 

Den Kollegen wurde die Medienbox “STEP 21“(Zukunft : Identität)vorgestellt, die sich aus drei Themenblöcken zusammensetzt : Arbeit, Lebenswelten, Freizeit. Das „Produkt“  einer Lernergruppe der Deutschen Schule Santa Cruz, ein von Schülern hergestelltes Video über eine „Talkshow“ („Ungewöhnliche Paare“), vermittelte einen ersten Eindruck von den Unter­richtsideen des Programms.

Eine Vielzahl an Methoden ermöglicht ein schülerorientiertes und schüleraktives Herangehen an die vorgeschlagenen Themen, wobei vor allem auf den Einsatz moderner Medien Wert gelegt wird. Die selbstständige Erarbeitung von Videosequenzen, Comics, Talkshows und themenbezogenen Radiosendungen hat einen hohen Aufforderungscharakter und wirkt moti­vierend.

Ziel der anschließenden  praktischen Erprobung war es, den Kollegen evt. vorhandene „Ängste“ im Umgang mit den Unterrichtswerkzeugen zu nehmen.

 

Wir konnten uns über den Aufbau der Medienbox, Anspruch und Eignung der Themenkreise und Arbeitsverfahren für den DaF-Unterricht informieren.

In kurzer Zeit wurden kleine Comics oder Radioshows „produziert“.

 

Übereinstimmend wurde in einer abschließenden Bewertung festgestellt, dass die Medienbox mit ihrem (Mini- und Maxi-) Projekt-orientierten Ansatz hervorragend in den oberen Jahr­gangsstufen der Secundaria zum Einsatz gelangen kann und darüber hinaus fast alle „tools“ der Medienbox durchaus auch bei anderen Unterrichtseinheiten zur Anwendung gelangen können.

Weitere Informationen über :

www.step21.de

 

 

III.2      Zur Arbeit mit „Juma“ im DaF-Unterricht

 

Die Juma-Magazine sind auf drei verschiedene Arten verfügbar: Man kann sie aus Deutsch­land als Klassensätze kommen lassen; sie finden sich in Jahrgängen gesammelt auf jährlich erscheinenden CD-ROMs, die man etwa über die Goethe-Institute kostenlos bekommen kann; sie sind über die Website www.juma.de zugänglich (Archiv bis ins Jahr 2000 zurück).

Von der CD-ROM oder der Website erhält man die Jumas als pdf-Dateien. Möchte man nicht ganze Seiten übernehmen und für den Unterricht ausdrucken, dann eröffnet sich bereits in Acrobat Reader die Möglichkeit, die Artikel zu bearbeiten. Neben dem gängigen Handsymbol finden sich in der Menuleiste von Acrobat Reader Textmarkierungs- und Bildmarkierungs­tools. Klickt man sie an, kann man den – verwandelten – Cursor über Texte/Textteile oder Bilder/Bildteile ziehen, damit markieren und in die Zwischenablage speichern. Von da kann man diese Dateien dann in WORD importieren (rechte Maustaste...) und Arbeitsblätter zu­sammenstellen. Da das Bildmaterial in den Juma-Heften oft recht gut ist, kann man also auch nur Bilder auf ein WORD-Blatt bringen und nach Bedarf vergrößern und verkleinern. Diese Bilder kann man dann als Sprechanlass (etwa für den Unterrichtseinstieg) nutzen (Ausdruck auf Overhead-Folie) und eventuell den zugehörigen Artikeltext erst anschließend behandeln ( wenn überhaupt). In WORD können natürlich auch die Texte weiter bearbeitet werden.

Ein entsprechender Didaktisierungsvorschlag wurde zu dem Artikel „Stoff für Zoff“ (Juma 1 / 2003) den Kollegen vorgestellt.

 

 

III.3      Zur Arbeit mit „Lingofox“

 

J. Hauck gab im Computerraum eine Kurzeinführung in „Lingofox“. Das Programm stellt eine Weiterentwicklung des ZARB-Programmes dar. Es hat erweiterte Textimport-Möglich­keiten,  ein breiteres Übungstypen-Angebot und verspricht die Möglichkeit des Wortschatz­abgleichs mit DaF-Lehrwerken.

Der Wortschatzabgleich und wortartbasierte Übungstypen setzen allerdings eine Wortart-Analyse von importierten Texten voraus. Mit dieser fangen meist die Arbeitsgänge in „Lingo­fox“ an. Sie wird vom Programm recht flott und zu etwa 90 % zuverlässig erledigt. Es verbleiben aber oft Zweifelsfälle, die man in einer langwierigeren Prozedur klären muss; manche Fälle entscheidet das Programm aber auch von sich aus falsch (höhere Fehlerquote etwa bei der Entscheidung: bestimmter Artikel oder Relativpronomen?). Diese Fehler muss man dann erst einmal entdecken, bevor sie den didaktischen Wert der erstellten Arbeitsblätter

fragwürdig machen, und sie sind nur mit größerem Aufwand zu eliminieren . Die Zeiterspar­nis hält sich, trotz grundsätzlich durchdachtem Programmaufbau, also in Grenzen. Viele Kol­legen ziehen es daher vor, Lückenübungen oder GruWs in WORD „eigenhändig“ zu erstellen und von vorneherein jede Lücken-Aufgabe selbst zu kontrollieren. – Beim Wortschatzab­gleich ist es in „Lingofox“ wiederum so, dass die von uns eingesetzten Lehrwerke noch nicht in die Wortschatzlisten des Programms aufgenommen sind.

Vor dem Hintergrund dieser „Wermutstropfen“ stellte J. Hauck die Frage, ob er in Zukunft das Programm anstatt ZARB zum Gegenstand des Vorbereitungslehrganges machen soll. Voraussetzung wäre, dass die angeschlossenen Schulen dieses Programm in Gruppenlizenzen für die DaF-Lehrer anschaffen und dass in den Schulen damit gearbeitet wird.

Die Reaktionen waren gegensätzlich. In Santa Cruz liegt das Programm – wie in der Hum­boldt-Schule – z.B. bereits vor, wird aber spärlich eingesetzt. M. Breidenbach machte deut­lich, dass er das Programm für Beata Imelda jedenfalls nicht anschaffen wird.

Da das betagte ZARB bei neuen Betriebssystemen oft nicht mehr funktioniert, wurde be­schlossen, dass alternativ nach billigeren neuen Varianten von ZARB gefahndet wird. Falls auf dem Markt keine vorliegen, kann „Lingofox“ im Rahmen des Vorbereitungslehrgangs fakultativ für interessierte Lehrgangsteilnehmer vorgestellt werden.

 

 

III.4      Zur Arbeit mit Spielfilm-DVDs im DaF-Unterricht

 

DVDs sind im Unterricht besser einsetzbar als VHS-Kassetten (Bedienungskomfort, Platzer­sparnis, Kapitelanwahlmöglichkeit und vor allem oft Möglichkeit, deutsche Filme mit deut­schen Untertiteln laufen zu lassen).

J. Hauck teilte den Kolleg(inn)en ein von ihm erstelltes Verzeichnis von für den DaF-Unter­richt geeigneten Spielfilm-DVDs aus, in dem die Filme nach ihrer Einsatzmöglichkeit in ver­schiedenen Altersstufen geordnet, mit einer Inhaltszusammenfassung vorgestellt und mit ei­nem Kurzkommentar zu ihrer didaktischen Verwertbarkeit versehen sind (s. Anlage). Die entsprechenden DVDs sind in den Bibliotheken in der Humboldtschule vorhanden (vorläufig Leihgabe aus Privatbesitz) und die DaF-Lehrer sind angehalten, von ihnen erstellte Arbeits­blätter zu den Filmen in einem gemeinsamen Ordner abzuheften sowie die Filme kritisch zu kommentieren (hinsichtlich der Möglichkeit ihrer Anschaffung für die Schule). Besonders hingewiesen wurde auf die „KJF“-Kinder- und Jugendfilm-Reihe der Firma „absolut-me­dien“. Diese Filme sind durchweg preisgekrönte Filme, die auch offiziell für die Vorführung vor Schulklassen freigegeben sind.

Da Spielfilme durch Konflikte mit der Unterrichts-Zeiteinteilung (Spielfilmlänge vs. Stunden­rhythmus) oft lästige Nebeneffekte haben, wurde deutlich gemacht, dass man Filme nicht in voller Länge zeigen muss. Oft lässt sich auch mit kürzeren Ausschnitten gut arbeiten oder wenigstens ein Ausschnitt deutscher Wirklichkeit lebendiger vergegenwärtigen; auf den DVDs sind aber immer wieder auch zusätzlich gute Kurzfilme vorhanden. Erfolgreich erprobt wurde auch bereits die Möglichkeit, Schülern eine DVD für ein Filmreferat zu leihen. Die Schüler haben den Film zu Hause angesehen (Voraussetzung: ländercode-freier DVD-Player), ein Arbeitsblatt für ihre Klassenkameraden erstellt (Figurenübersicht, kurze Inhaltsangabe, Sach- und Worterklärungen) und sie haben eine exemplarische Szene ausgewählt, um sie – nach der Besprechung des Arbeitsblatts – ihrer Klasse kommentierend vorzuführen.

 

 

III.5      Hilfreiche Internetadressen für DaF (Unterrichtsvorbereitung, Textpools, Recherche)

 

 Das Internet lässt sich als aktuelles Hilfsmittel für die Unterrichtsgestaltung nicht mehr weg­denken. Allerdings muss auch hervorgehoben werden, dass bei der Flut der angebotenen Webseiten viel Zeit bei der Analyse und Auswahl verloren gehen kann.

Im Anschluss werden einige brauchbare und bereits geprüfte Adressen genannt und kurz kommentiert.

 

 www.wuschelmaxi.de

Lieder, Spiele, Gedichte und Malvorlagen zu vielen Anlässen für die Grundschule

 

www.wikipedia.org

Ausführliches Nachschlagewerk mit seriösen, oft profunden Artikeln zu sämtlichen Themen und mit guten weiterführenden Links

 

www.fluter.de

Ein Magazin mit interessanten (nicht ganz einfachen) Artikeln zu vielen Jugendthemen, nach Sachthemen in den Einzelheften gut sortiert und mit interessanten Links versehen; Texte und Bilder können leicht importiert und bearbeitet werden (s. Protokollkapitel zur Arbeit mit Juma-Material); die Zeitschrift kann auch kostenlos von der Bundeszentrale für politische Bildung bezogen werden

 

www.juma.de

Die bekannte Jugendzeitschrift nach Jahrgängen geordnet im Internet, ansprechend und viel­fältig

 

www.languagelab.at

Komplett aufgearbeitete Konversations- und Grammatikblätter (mit Erklärungen und Übun­gen zu unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen), besonders zur Grammatikwiederholung in DSD-Klassen

 

www.hueber.de

Interessante Texte zu sämtlichen landeskundlichen Themen, nach Schwierigkeitsgraden ge­ordnet, auch in unteren Klassen einsetzbar

 

www.goethe.de

a)  Über das Menu Materialien/ Landeskunde zu didaktisierten Zeitungsartikeln mit Aufga­ben, weiterführenden Links und Lösungsschlüssel; die Artikel sind thematisch geordnet und können in höheren Klassen eingesetzt werden

b) Über Kultur und Gesellschaft zu Dossiers; Dossiers zu sehr vielen Themenbereichen, aktu­elle Texte, insbesondere zur Projektarbeit geeignet

 

www.step21.de

Interessantes Material der schon vergriffenen Medienbox „Clique“ (Methoden, Musik etc.) zum Herunterladen.

 

 

 

 

 

IV.       Schülermotivation für DaF

 

IV.1     Wettbewerbe und Leseaktionen im DaF- Unterricht

 

a)        Leseaktionen

 

Lima :

Die Fachleiter aus Lima berichteten über einen limaweiten Vorlesewettbewerb für die DaF- Lerner der 3. Secundaria (= 9. Schuljahr), bei dem sich Schüler über die Gruppenausschei­dung bis zum Finale aller Schulen (sechs teilnehmende Schulen)qualifizieren können. Der Wettbewerb fand bei den Schülern regen Anklang und wird in diesem Schuljahr wiederholt.

 

Santa Cruz :

In SCRZ läuft bereits im 4. Jahr und mit großem Erfolg eine „Lesenacht“. Deutsche Aus­tauschschüler, ggf. auch Lehrer lesen den interessierten Schülern in „Kuschelatmosphäre“ Auszüge aus beliebten Büchern vor (von „Anne Frank“ über Märchen bis hin zu „Münchhau­sen“...)

 

b)        Sprachwettbewerbe

 

„Konkrete Poesie“ (SCRZ)

 

Dieser Sprachwettbewerb wurde vor 3 Jahren in SCRZ durchgeführt. Nach einer kurzen Ein­führung in das Thema nehmen interessierte Schüler mit ihren Ideen an dem Wettbewerb teil. Eine Jury bewertet die eingereichten Arbeiten.

Der spielerische Umgang mit Wörtern und Sprache ermöglicht die Teilnahme auch von Pri­mariaschülern. Eine Broschüre mit den besten Wettbewerbsideen vermittelt schöne Einblicke in die Kreativität der Sprachlerner.

 

 „Mein schönstes deutsches Wort“

 

Sehr einfach zu organisierender Sprachwettbewerb mit hochinteressanten Ergebnissen und guter Beteiligung von Schülern der Primaria (ab 3.Lernjahr) bis zur Abschlussklasse. Prämiert wird die Kombination von Wort und Begründung. Enge Anlehnung an die Vorgaben des in Deutschland gelaufenen Wettbewerbs.

Hoher „Funfaktor“ bei relativ niedrigem Aufwand!

 

 

IV.2     Schüleraustausch

 

Es fand ein intensiverer Informationsaustausch über die Bedeutung, die Organisation und Durchführung des Schüleraustausches mit Deutschland statt. Nur an der Max-Uhle-Schule ist dieser Austausch eine Schulveranstaltung, so dass nur in diesem Fall das Verhalten der Schü­ler und bestimmte Leistungsnachweise in die Notengebung einfließen.

An den meisten Schulen werden die Schüler jedoch in jedem Fall dazu angehalten, zumindest ein Reisetagebuch zu schreiben oder ein kommentiertes Text-Foto-Album herzustellen, das auch durch eine mündliche Note honoriert wird.

 

 

 

 

V.        Aussprache und Austausch zu allgemeineren Themen

 

V.1      Neues Notensystem in der Grundschule (Primaria 1-6)

 

Seit Anfang des Jahres gibt es für die Grundschulklassen 1-6 ein neues Notensystem, das mit den Buchstaben AD/ A/ B/ C den Lernfortschritt in den Teilbereichen des Lernprozesses do­kumentiert.

C : am Anfang des Lernprozesses, nicht bestanden, (05-10 im alten Notensystem)

B: im Prozess, ausreichend um einige Fächer zu bestehen, (11-12)

A: das Lernziel erreicht, bestanden, (14-16)

AD: außergewöhnliche Leistungen, die über das Lernziel hinausgehen, fast nur im letzten Bimester/ Trimester zu vergeben (17-20)

 

Das System, das als noch nicht ausgereift gilt, wird  nicht in allen deutschen Schulen als ver­bindlich angesehen. Weiterhin ist ungewiss, ob es vom peruanischen Erziehungsministerium in dieser Form beibehalten wird..

Es wird als Nachteil empfunden, dass alle Leistungen nur hinsichtlich des Gesamtlernziels bewertet werden können und somit motivierte und leistungsstarke Schüler im Laufe des Jah­res mit schlechteren Bewertungen rechnen müssen. Außerdem kann auf individuelle Bedürf­nisse einer Lerngruppe durch die vorhergehende Lernzieldefinition nicht ausreichend reagiert werden.

 

 

V.2      Disziplinprobleme in den einzelnen Schulen

 

Allgemein wurde festgestellt, dass die Alltagsschwierigkeiten an allen Schulen ähnlich sind (zu spätes Eintreffen im Unterricht, Hausaufgabenerfüllung, Unterschriftenkontrolle usw.), die Sanktionsmöglichkeiten jedoch unterschiedlicher Art.

Um diese Probleme in den Griff zu bekommen ist es notwendig, dass die gesamte Lehrer­schaft sich auf einen Maßnahmenkatalog einigt, der von der Schulleitung entsprechend unter­stützt wird. Ein positives Beispiel ist der Anecdotario von Santa Ursula, der von den Schüle­rinnen selbst erarbeitet wurde, in dem sowohl positive als auch negative Verhaltenspunkte notiert werden, die dann in die Verhaltensnote einfließen.

 

 

V.3      Elternschulungen (Escuela de Padres)

 

Insbesondere an den religiösen Schulen ist eine verstärkte Elternarbeit zu verzeichnen. Das Ziel ist, die Eltern stärker in die Erziehung ihrer Kinder einzubeziehen. Dadurch soll die Leistungsbereitschaft und der Lernprozess der Kinder unterstützt werden sowie die Beziehung Eltern-Kinder verbessert werden.

Übereinstimmend wurde festgestellt, dass nicht alle Eltern angesprochen werden können, aber doch ein positiver Einfluss im Laufe der Zeit sichtbar wird.

 

 

V.4      Schulleitbilder

 

Die einzelnen Fachleiter berichteten über den Prozess der Erstellung der Schulleitbilder. Ei­nige Schulleitbilder wurden durchgesehen und diskutiert.

 

Bemängelt wurde in einigen Fällen, dass der Förderung der deutschen Sprache und Kultur an der Schule vergleichsweise wenig Bedeutung zugemessen wird.

 

 

V.5      Bachillerato Internacional

 

Die Vertreter der Pestalozzi- und der Reina del Mundo-Schule berichteten über die Arbeit und das Ergebnis im Rahmen des IB. Das IB ist eine internationale Prüfung in sechs Fächern. Au­ßerdem müssen die Schüler eine Monographie erstellen, eine Arbeit in „Teoria del Conoci­miento“ einreichen und eine bestimmte Stundenzahl in CAS (Sozialarbeit) absolvieren. Insge­samt handelt es sich beim IB um ein recht anspruchsvolles und arbeitsaufwendiges Pro­gramm, sowohl für Schüler als auch für Lehrer.

Die Deutschprüfung des IB wird im Vergleich zum DSD II von einem höheren Prozentsatz von Schülern bestanden.. Die IB-Prüfung besteht aus einer Textproduktion, einem Textver­ständnis und der mündlichen Prüfung. In der Textproduktion hat der grammatikalische Anteil keine so große Bedeutung. Das Textverständnis besteht aus vier Texten, die jedoch an­spruchsvoller als die des DSD II sind. Die mündliche Prüfung wird vom Prüfer bewertet, die Bewertung jedoch auswärts überprüft. Für das Bestehen der Prüfung ist allein die Gesamt­punktzahl ausschlaggebend, nicht das Bestehen einzelner Prüfungsteile.

 

 

VI.       Fachleitertagung 2006

 

Für die Tagung 2006 wurden als Themen bereits vorgemerkt:

 

-          Weitere Entwicklung beim „neuen Sprachdiplom“ und langfristige Konsequenzen für die Unterrichtsgestaltung und die Gestaltung der Leistungserhebungen

-          Vertiefung: Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen – auch im Zusammenhang mit der Sprachdiplomsreform

-          Ganzlektüren im DaF-Unterricht

-          Vertiefung: Internationales Abitur