The River of Light (auch bekannt als Morning in the Tropics) ist ein 1877 entstandenes Ölgemälde des amerikanischen Landschaftsmalers Frederic Edwin Church. Es ist sein letztes großformatiges Gemälde Südamerikas, gefolgt von Werken wie Die Anden von Ecuador (1855) und Das Herz der Anden (1859). Wie sie ist das Gemälde ein Komposit aus den vielen Skizzen und Zeichnungen, die Church zwanzig Jahre zuvor auf Reisen in Südamerika gemacht hat.
Frederic Edwin Church
(* 4. Mai 1826 in Hartford, Connecticut; † 7. April 1900 in New York) Frederic Edwin Church war ein bedeutender Vertreter der Hudson River School, einer Gruppierung amerikanischer Künstler, die für präzis gemalte, oft dramatische und allegorische Landschaftsbilder bekannt wurde. Thomas Cole, der Begründer der Gruppe, war sein Lehrer. Ähnlich wie dieser, legte auch Church darauf Wert, seinen Werken eine Bedeutung zu geben, die über die reine Abbildung der Natur hinausging.
Reisen
Church ließ sich in New York nieder, ging während des Sommerhalbjahres auf Reisen, um Skizzen für seine Bilder zu machen, und kehrte im Winter zurück, um zu malen und für den Verkauf seiner Bilder zu sorgen. Seit den späten 1840er Jahren war er beeinflusst durch die Schriften des deutschen Forschungsreisenden Alexander von Humboldt (1769–1859), besonders durch dessen Schilderungen seiner fünfjährigen Südamerika-Expedition (1799–1804). In seinem Hauptwerk „Kosmos – Entwurf einer physischen Weltbeschreibung“, 1849 erstmals in englischer Sprache erschienen, hatte Humboldt den Künstlern seiner Zeit dringend empfohlen, Reisen zu unternehmen und die Welt abzubilden; insbesondere sollten sie Südamerika aufsuchen und die „Physiognomie“ der Anden porträtieren, eine der Weltgegenden mit der größten geologischen und botanischen Vielfalt. Auf der Route Humboldts von 1802 unternahm Church 1853 seine erste Reise in die Tropen, begleitet und finanziert durch den jungen Unternehmer Cyrus West Field, der hoffte, durch Churchs Bilder Geldgeber für seine südamerikanischen Projekte zu gewinnen. Die Unternehmung führte von Barranquilla in Kolumbien durch die nördlichen Anden nach Guayaquil in Ecuador.
Im Frühjahr 1857 folgte eine weitere Reise, neun Wochen ausschließlich in Ecuador, von Guayaquil nach Osten zu den Vulkanen Chimborazo, Cotopaxi und Sangay. Churchs Begleiter war Charles Remy Mignot, ein befreundeter Landschaftsmaler. Die künstlerischen Ergebnisse der beiden Reisen festigten das Ansehen, das Church genoss. Neben Albert Bierstadt wurde er zum erfolgreichsten amerikanischen Maler seiner Generation. Um 1850 war die Erkundung des Nordmeeres eine Angelegenheit von großem öffentlichem Interesse, besonders durch die spektakulär gescheiterte Franklin-Expedition zur Entdeckung der Nordwestpassage. Beeindruckt von derartigen Berichten mietete Church 1859 gemeinsam mit Louis Legrand Noble, dem Biografen Thomas Coles, ein Schiff, um im Nordatlantik zwischen Labrador und Grönland Eisberge zu skizzieren.