V. Einschneidende Schulreformen (1970 - 1998)
1970
Unter der Regierung des General Velascos kommt es zu eingreifenden schulischen Umwälzungen. Erste Pläne über eine peruanische Schulreform werden veröffentlicht. Mit finanzieller Unterstützung der Bundesrepublik Deutschland erwirbt die Schule das anliegende Gelände (ca. 10 000 qm) für Erweiterungen. Die ESEP (Escuela Superior de Educación Profesional) sieht eine Umgestaltung der Oberstufe im Hinblick auf stärkere Berücksichtigung einer Berufsvorbereitenden Ausbildung vor. Verhandlungen über den Erwerb eines Grundstücks für einen Erweiterungsbau werden abgeschlossen.
Entstehung der ESEP Middendorff
1971
Bildung von Arbeitsgruppen, die das Programm der ESEP entwickeln sollen. Die Kultusministerkonferenz genehmigt die zur deutschen Hochschulreife führende Ergänzungsprüfung.

1973
Einführung des Seiteneinstiegs: 30 Stipendiaten aus rund 20 in Schulnähe liegenden staatlichen Schulen werden in die neue Klasse I D (7. Schuljahr) aufgenommen ("soziale Öffnung"). Einrichtung eines Sprachlabors.
1974
Der Seiteneinstieg wird fortgesetzt. Die Klassen des 10. Schuljahres werden ausgegliedert und bilden den ersten Jahrgang der ESEP "Middendorff". Die Klassen des 9. Schuljahres bilden in Zukunft die Abschlussklasse der Humboldtschule. In den Kindergarten werden nur deutschsprachige Kinder aufgenommen (60 Kinder). Die Umstrukturierung der Primarstufe hat damit begonnen.
1976
Die ESEP "Ernst Wilhelm Middendorff“ nimmt mit 4 Klassen den Schulunterricht auf. Die Klassen des 11. Schuljahres (V. Sekundaria) werden in diesem Jahr letztmalig geführt. Vorgesehene Fachbereiche in der ESEP, die eine Verbindung von allgemeiner und beruflicher Bildung anstrebt: Naturwissenschaft, Labortechnik (Physik, Chemie), Moderne Sprachen (Deutsch, Spanisch, Englisch, Französisch), Internationaler Handel, Kunsterziehung.
1980
Antrag der Schule auf Erweiterung der Grundstufe für die Aufnahme Spanischsprechender Kinder. Erstmalige Abhaltung der Prüfung zum "Valor Oficial" nach Abschluss des 4. Schuljahres.
1982
Wiedereröffnung der Grundstufe für spanischsprechende Kinder (1. Klasse). Wiedereinrichtung eines Abiturzuges ab der 4. Sekundaria. In die ESEP werden keine neuen Schüler mehr aufgenommen.
1983
Auslagerung der IV. und V. Sekundaria in die Gebäude der ESEP Middendorff. Übergabe der ESEP Middendorff an die Humboldtschule unter deutsch-peruanischer Leitung. Die zuständigen deutschen Stellen gestatten den Ausbildungsgang zum Industriekaufmann und zur Sekretärin ab 1984.
1984
Die Schule führt wieder die 12. und 13. Klassen ein, die 1985 die erweiterte Ergänzungsprüfung ablegen werden. Die verbleibenden 3 Klassen der ESEP E. W. Middendorff sind in die Humboldtschule integriert und werden als Gastklassen geführt.
1985
Abschied vom Schultyp ESEP. Die Erwartungen und der tatkräftige und Erfolg versprechende materielle und personelle Einsatz scheiterten schließlich an politischen Widersprüchen innerhalb des Gastlandes. Die positiven Ansätze der ESEP bleiben erhalten. Einweihung des "Instituto Tecnológico" zur praxisbezogenen Ausbildung in Zusammenarbeit mit Industrie und Handel.

1986
Erste Zusammenarbeit mit dem Pädagogischen Zentrum Bogotá über den Fachbetreuer für Deutsch als Fremdsprache. Die der Schule vom peruanischen Staat übertragene Aufgabe der Lehrerfortbildung für Lehrer peruanischer Schulen zeitigt überraschenden Erfolg.
Die Schule ist zu umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen gezwungen.
1987
Festigung der vorhandenen Strukturen und Konsolidierung der Entwicklung. Ein Rückgang des deutschsprachigen Schüleranteils ist bemerkbar. Einführung des Förderkurses in Deutsch als Fremdsprache.

1990
Installierung zweier Generatoren im Humboldt- und Middendorffbereich wegen der wiederholten Stromausfälle. Einweihung der Bibliothek "Prof. Dr. Georg Petersen", einer Schenkung der Familie Petersen, die neben den wissenschaftlichen Arbeiten des bekannten Geologen ca. 3000 Bände umfasst.
1991
Die schwierige wirtschaftliche Lage Perus macht sich auch in der Schule bemerkbar. Die Zahl der Stipendien für Härtefälle steigt. Zum Schutz vor der ausgebrochenen Cholera-Epidemie müssen besondere hygienische Maßnahmen getroffen werden. Reduzierung der deutschen Lehrkräfte.
1992
lntensivierung der Sicherheitsmaßnahmen.
1994
Weitere Einsparungen bei den vermittelten deutschen Lehrern und der ständig geringer werdende Anteil deutschsprachiger Kinder zwingen zu einer neuen Struktur insbesondere des Kindergartens und der Grundschule. Die Außenstelle des PZ Bogota wird geschlossen.
1997
Feier des doppelten Schuljubiläums: 125 Jahre Deutsche Schule Lima / 45 Jahre Colegio „Alexander von Humboldt“ mit Festakt in der Aula und Galaball des Schulvereins im Hotel „Oro Verde“. Der Umbau des Kindergartens dient in erster Linie der Verbesserung und Modernisierung der Räume sowie der Erweiterung der Spiel- und Bewegungsangebote im Freien.

1998
Bau eines neuen Haupteingangs in der Calle Marco Jara Schenone. Antrag auf Genehmigung der Erweiterung der Klassenstufen 1 bis 8 um 1 Zug. Fertigstellung der Turnhalle in H II. Neugestaltung der Außensportanlagen in Humboldt I. Die Humboldt Schule wird Zentrum der Fortbildungsregion 5. Schulbesuch des Regionalbeauftragten, Herrn Quennet, vom BVA.