Kreative Arbeitsformen im Fach Biologie
Simulierte Interviews mit „Experten“ durch unsere Schüler unter Leitung der Lehrerin Selma Kennedy

Stammzellen-Interview 1
Von Jerome Fort und Jorge Murillo
Weber: Guten Tag, ich bin Mark Weber von APP Nachrichten. Heute haben wir ein exklusives Interview mit dem Forscher Heisenberg, der Stammzellenspezialist ist. Gehen wir gleich zu den Fragen!

Weber: Hallo, Forscher Heisenberg. Alle wissen schon, dass Sie ein Experte zum Thema Stammzellen sind. Warum haben Sie sich hauptsächlich für Stammzellen interessiert?
Heisenberg: Danke Mark. Ja, Stammzellen sind die wichtigsten Zellen im Körper. Sie können sich selbst erneuern, duplizieren und auch zu hochspezialisierten Zellen ausdifferenzieren. Das alles ist sehr wichtig, damit sich der Körper bilden kann.
Weber: Meinen Sie, dass Stammzellen Gewebe ausbilden können?
Heisenberg: Ja, sie bilden z.B. Blut-, Nerven-, Haut- oder sogar Muskelzellen im Stadium der Blastozyste.
Weber: Aber, wenn Stammzellen so viel machen können, warum können Erwachsene wie wir kein neues Gewebe bilden?
Heisenberg: Die Antwort ist einfach. Es gibt drei Typen von Stammzellen: embryonale, fetale und adulte Stammzellen. Alle drei haben verschiedene Fähigkeiten. Nur embryonale Stammzellen, die es bei der Blastozyste gibt, können neues Gewebe bilden. Die zwei andere haben diese Fähigkeiten nicht, aber sie können dafür tote Zellen erneuern.
Weber: Aber, wenn embryonale Stammzellen neues Gewebe bilden können, warum werden sie nicht verwendet, um z.B. die Haut nach einer Verbrennung zu heilen?
Heisenberg: Um diese Experimente durchzuführen, benötigten wir befruchtete Eizellen und es ist unethisch, mit ihnen zu arbeiten, da wir auf diese Weise eine mögliche Person töten würden.
Weber: Welche anderen Möglichkeiten versuchen Wissenschaftler, um diese Zellen zu erhalten, wenn man bedenkt, dass es nicht erlaubt ist, mit befruchteten Eizellen zu arbeiten?
Heisenberg: Im Jahr 2012 entdeckte Shinya Yamanaka mithilfe früherer Experimente von John Gurdon einen Weg, um die Zellen zu „resetten“. So entwickelte er induzierte pluripotente Stammzellen, auch iPS genannt, die mehr als 200 verschiedenen Zelltypen im Körper bilden können.
Weber: Arbeiten Forscher schon mit den iPS?
Heisenberg: Ja, natürlich. Forscher wollen z.B. Patienten mit Altersblindheit behandeln. Diese Behinderung wird durch gestorbenes Netzhautgewebe verursacht. Aber jetzt müssen wir warten, weil die Forscher die Probanden erst vier Jahren lang beobachten wollen.
Weber: Während des gesamten Interviews haben Sie uns das Potenzial von Stammzellen gezeigt. Welchen Einfluss werden diese Zellen Ihrer Meinung nach in Zukunft haben?
Heisenberg: Ich denke, dass die Bedeutung dieser Zellen in der Medizin der Zukunft sehr groß sein wird, da Krankheiten und Behinderungen, die heute als unheilbar gelten, wie Parkinson oder Organverschlechterung, geheilt werden könnten. Insgesamt wird die Medizin besser.
Weber: So, das war ein sehr interessantes Interview. Ich hoffe, dass ihr etwas lernen konntet. Danke für eure Aufmerksamkeit und auf Wiedersehen!
Stammzellen-Interview 2
Johannes Weckert und Matias Krumdiek III.5

M: Danke Johannes, dass das Interview jetzt geklappt hat. Wir haben nur kurz Zeit und ich würde gerne über das Thema Stammzellen reden. Fangen wir sehr einfach und simpel an, damit wir uns beide an das Thema gewöhnen können: Wie viele Stammzellen hat ein Mensch?
J: Das ist eine sehr gute Frage. Wenn man Stammzellen hört, denkt man es ist nur eine kleine Gruppe von Zellen. Im Vergleich zu den anderen Zellen gibt es tatsächlich nicht so viele Stammzellen, aber da wir so viele Zellen in unserem Körper haben, gibt es auch extrem viele Stammzellen. Es sind so um die 50.000 bis 200.000.
M: Wow, das ist eigentlich kaum vorstellbar! Kommen wir zur nächsten Frage, die Sie sehr persönlich betrifft. Sie sind ja ein Forscher, das heißt sie experimentieren auch mit Zellen. Aber seit wann darf man das in Deutschland überhaupt? Und seit wann in Ihrem Heimatland Peru, im fernen Südamerika?
J: Mein Vater war, so wie ich, auch Forscher und er erzählt mir immer wieder voller Stolz von diesem Datum. Damals war ich 13 und lebte noch in Peru. Als Papa im Jahr 2002 hörte, dass man in Deutschland jetzt mit Stammzellen experimentieren konnte, sind wir sofort umgezogen. Leider darf man in Peru aber noch nicht mit Stammzellen experimentieren, was sehr schade ist, weil ich auch gerne in meinem Heimatland meiner Leidenschaft folgen möchte.
M: Ja, das ist sehr schade, aber sicherlich wird man das eines Tages auch können... Die nächste Frage weicht ein bisschen vom Thema ab: Wir alle wissen, dass pro Sekunde sehr viele Zellen sterben. Wie viele sind das genau und warum sind wir trotz diesem Verlust immer noch am Leben?
J: Eigentlich weicht diese Frage gar nicht so weit von den Stammzellen ab... Pro Sekunde sterben ungefähr 50 Millionen Zellen bei einem Erwachsenem ab. Unglaublich, oder? Aber genau wegen der Stammzellen bleiben wir am Leben. Sie generieren Ersatzzellen. Zwar nicht so viele, aber ausreichend.
M: Wow, das ist sehr interessant und bestimmt etwas, dass die Mehrheit von uns Menschen gar nicht weiß! Nächste Frage: Beim Experimentieren muss man ja sehr genau und vorsichtig sein. Wie alt müssen die Zellen sein, wenn man sie untersucht?
J: Das ist etwas, das alle Forscher wissen sollten. Dies ist eine der ersten Sachen, die wir lernen, damit nichts schiefgeht. Wenn die Zelle 5 Tage alt ist, entnehmen wir die Zelle, um sie zu untersuchen. Dies ist sehr wichtig, weil man sonst die Ergebnisse nicht vergleichen kann.
M: Jeder Mensch hat ja ein Vorbild. Diese Frage wurde Ihnen, laut meiner Recherche, noch gar nicht gestellt, weshalb ich es jetzt machen werde. Wer ist eigentlich Ihr Vorbild?
J: Als Kind war es mein Vater, als Praktikant mein Chef. Aber jetzt träume ich nur davon, eines Tages Shinya Yamanaka kennenzulernen. Er gewann 2012 als einer der ersten Zellforscher den Medizin-Nobelpreis. Seitdem ich mich für Zellen interessiere, will ich das auch erreichen. Und weil Yamanaka es geschafft hat, ist er mein Vorbild.
M: Herr Yamanaka ist auf der Welt eigentlich gar nicht so berühmt. Wollen Sie uns vielleicht erklären was er geschafft hat?
J: Er hat etwas ganz Besonderes gemacht. Er hat herausgefunden, dass man ausgereifte Zellen in Stammzellen verwandeln kann. Dies ist ganz besonders, weil es für uns Forscher ganz utopisch klingt. Wenn diese Entdeckung weiter spezialisiert wird, werden wir Forscher sehr viele Krankheiten heilen können, die unmöglich zu heilen scheinen. Ich rede hier von Krankheiten wie Krebs. Das ist unglaublich!
M: Leider ist unsere Zeit jetzt schon abgelaufen. Trotzdem war es mir eine Ehre, mit Ihnen ein Interview führen zu können.
Stammzellen-Interview 3
Fabiola Ugarte und Veronika Yzusqui III.5

R: Reporter
F: Forscher (Shinya Yamanaka)
R: Hallo, wir haben heute einen speziellen Besuch. Zu Gast ist der Medizin-Nobelpreisgewinner Shinya Yamanaka und er wird heute über Stammzellen reden. Als erstes, damit es alle Zuschauer verstehen, könnten Sie uns vielleicht erklären, was Stammzellen eigentlich sind?
F: Gerne, Stammzellen sind eine besondere Form von Zellen, die unterschiedliche Arten von Körperzellen herstellen und am Ende verschiedene Funktionen übernehmen können.
R: Könnten Sie auch vielleicht erklären für was sie wichtig sind?
F: Ohne Stammzellen würde es keine mehrzelligen Lebewesen geben.
R: Welche Arten gibt es und welche Funktionen haben diese Stammzellen?
F: Es gibt adulte Stammzellen, die helfen, dass ein Mensch nicht so schnell altert. Dabei bilden Stammzellen neue Haut-, Knochenmark-, Darm-, Herz- oder Muskelzellen… Es gibt aber auch embryonale Stammzellen, diese können sich noch öfter vermehren. Diese haben die Fähigkeit, sich auszudifferenzieren und bilden die Basis von neuen spezialisierten Zellen.
R: Ah, okay…. Ich habe gehört, dass Wissenschaftler diese Stammzellen künstlich herzustellen versuchen. Ist das wahr?
F: Ja, ist es. Wissenschaftler versuchen diese Stammzellen künstlich herzustellen, damit sie in der Medizin verwendet werden können z.B., um Patienten zu behandeln.
R: Welche Krankheiten könnten dann behandelt werden?
F: Knochen und Knorpel können nachgebaut werden; ein beschädigtes Hautgewebe könnte repariert werden sowie auch ein beschädigtes Immunsystem; Herzklappen- und Herzmuskelzellen könnten ersetzt und die Parkinsonkrankheit könnte behandelt werden.
R: Interessant! ...Und was ist mit dem Nobelpreis, den Sie gewonnen haben? Welche Entdeckung hat Sie zum Nobelpreis geführt?
F: John Gurdon und ich haben eine entwickelte hochspezialisierte Zelle in eine Stammzelle umgewandelt. Wir haben praktisch den Prozess umgekehrt. Dabei haben wir iPS - induzierte pluripotente Stammzellen - erstellt, das heißt, künstlich erzeugte Stammzellen.
R: Wow, das ist wirklich außergewöhnlich. Ich habe Gerüchte gehört, in denen man sagt, ihr wärt mit dem Versuch schon weitergekommen. Würden Sie uns bitte mehr darüber erzählen?
F: Klar! Anstatt den ganzen Prozess zuerst umzukehren und zuerst eine Stammzelle zu bilden, haben wir eine Form gefunden, direkt eine Zelle zu einer anderen umzuwandeln. Dabei haben wir eine Hautzelle direkt in eine Nervenzelle umgewandelt. Wir haben diese Zellen nun bei Alterserblindeten ausprobiert. Wir warten aber immer noch auf die Ergebnisse.
R: Wow, dafür muss man wirklich intelligent sein! Ich wünsche Ihnen mit Ihrer Forschung viel Glück und ich bedanke mich für Ihre Zeit. Bis nächstes Mal!