Der Fachbereich Weltgeschichte mit europäischem Schwerpunkt in deutscher Sprache

1. Einführung

Der deutschsprachige Unterricht im Fach Geschichte gibt den Schülerinnen und Schülern einen Überblick in das historische Werden der Menschheit. Ausgehend von der griechisch-hellenistischen Kultur und der Entstehung des römischen Weltreichs über das europäische Mittelalter, liegt der Schwerpunkt des Unterrichtes in der Entstehung der Neuzeit. Ausgehend von der feudalen Herrschaft werden die großen Revolutionen in den amerikanischen Kolonien, in Frankreich und in Russland untersucht. Die Schüler erfahren, wie einerseits die Industrielle Revolution technische und gesellschaftliche Veränderungen mit sich bringt, aber gesamteuropäisch wie weltweit zentrale Problemfelder gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und staatlichen Lebens unbearbeitet bleiben. Daraus entwickeln sich in kurzer Folge hintereinander zwei Weltkriege, deren innerer Bezug und Auswirkungen analysiert werden, um über ein Verständnis der Nachkriegsentwicklung zur Einsicht in die Konstellationen und Verhältnisse der gegenwärtigen Welt zu finden. Daran schließen sich dann Fragestellungen an, die die heutigen Zustände und weltweiten Problemfelder untersuchen und der Versuch, Ausblicke in mögliche, zukünftige Entwicklungen zu entwerfen.

Da der deutschsprachige Unterricht im Fach Geschichte als mündliches Abiturfach Bestandteil der Allgemeinen Hochschulreife-Prüfung ist, dienen die Unterrichtsinhalte in der V. Sekundaria der Vorbereitung.

Der deutschsprachige Unterricht im Fach Geschichte teilt sich mit dem Fach Ciencias Historico-Sociales, welches der peruanische Lehrplan vorschreibt, die Aufgaben dahin gehend, dass die alten Kulturen Mesopotamiens und die ägyptische Pharaonenzeit, die Entdeckungsgeschichte, die Geschichte Südamerikas im engeren Sinne sowie die Geschichte Perus durch unsere Fachkollegen in CHS abgedeckt werden.

Im Rahmen des Methodencurriculums werden die fachspezifischen Methoden aufeinander abgestimmt und jeweils von dem einen Fach eingeführt und von dem anderen Fach später eingeübt. Damit kann das Erreichen eines hohen Kompetenzvermögens auch im methodischen Bereich gewährleistet werden.

2. Lehrplan und Stoffverteilungsplan

Der skizzierte historische Entwicklungsprozess wird im Lehrplan auf die Klassenstufen umgesetzt.

Der historische Durchgang beginnt in der 6. Klasse Primaria (Klasse 6) mit der Einführung des Zeit- und Raumbegriffes sowie den grundlegenden Kenntnissen über den Informationserwerb aus verschiedenen historischen Quellen. Die Geschichte des antiken Griechenland und des römischen Weltreichs bilden den inhaltlichen Beginn.

In der I. Sekundaria (Klasse 7) schließt sich die Geschichte der Gesellschaft und Kultur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit an, die bis zum Absolutismus führt.

Inhalte der II. Sekundaria (Klasse 8) sind dann die großen Revolutionen und deren Auswirkungen auf die modernen Nationalstaaten sowie die Entwicklung bis zum Ersten Weltkrieg.

Der Durchgang schreitet weiter in der III. Sekundaria (Klasse 9), wo die Zeit ab dem Ende des Ersten Weltkriegs (Weimarer Republik und Nationalsozialismus) bis zur Gegenwart behandelt wird.

Die Klasse IV. Sekundaria (Klasse 10) bildet den Übergang zu der so genannten Qualifikationsphase. Hier werden nun einzelne bekannte Themen nochmals aufgegriffen und in größere thematische Zusammenhänge gebracht. Beispielsweise wird der Aufbruch Europas in die Moderne multiperspektivisch beleuchtet. Auch die Frage nach der Einheit und Vielfalt Europas gehört zu den Betrachtungen dieser Jahrgangsstufe.

In den Klassen V. und 12 wird der Unterrichtsstoff der II. und III. Sekundaria aufgegriffen und in die größeren historischen Kontexte eingebettet, um in eine Analyse der Gegenwart und ihrer aktuellen Fragestellungen einzumünden. Ausgehend von Deutschland und Europa seit der Reichsgründung 1871 lernen die Schüler den Verlauf der Geschichte vertieft kennen und verstehen, welche relevanten Zusammenhänge sich ergeben. Deutschland und Europa werden dabei vor allem auch in ihrem weltgeschichtlichen Kontext gesehen, wobei hier die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts den Schwerpunkt bildet. Weitere eingebettete Themenbereiche sind: Kolonialismus, Imperialismus und Dekolonisierung sowie „Totalitarismus versus liberale Demokratie“.

3. Beurteilungskriterien

  • Anzahl der Examensarbeiten:
    2-stündig: 1 KA pro Semester
    3-stündig: 2 KA pro Semester
  • Für die Klasse V. gilt:
    Eine Klassenarbeit kann durch eine Präsentation ersetzt werden.
    Anforderungen an die Präsentation: Sachgemäße
    Auswertung von mindestens einer historischen
    Quelle, strukturiertes Handout/Gliederung,
    Quellenangaben
  • Für die Klasse 12 gilt:
    Es werden über das Jahr 3 Klassenarbeiten geschrieben
    1. Semester: 2 KA, 2. Semester: 1 KA)
  • Die Gewichtung ist wie folgt:
    Schriftl./andere Leistungen:
    40/60 % in 2-stündigen Fächern
    Schriftl./andere Leistungen:
    50/50 % in 3-stündigen Fächern

Unter „andere Leistungen“ werden die Mitarbeit, Hausaufgaben, Referate etc. verstanden. Stand: 11/2014

Foto: Jahr 2024
 
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