Die Realität unseres Wissens
von Gianelly Tuesta

Was ist Wissen? Ist alles, das wir sehen, wirklich? Diese Fragen haben sich die Menschen vor Jahrhunderten gestellt und stellen sich auch heute noch. Die Philosophie versucht seit Langem, unsere Existenz durch eine Reihe von logischen Überlegungen zu abstrakten Konzepten zu erklären. Platon, einer der berühmtesten griechischen Philosophen, versucht diese Fragen mit dem „Höhlengleichnis“ zu beantworten, einer Metapher, die die doppelte Realität, die wir wahrnehmen, zu erklären versucht.

In einer Höhle verbleiben die Menschen seit ihrer Geburt, fest an Ketten gebunden und so eingeschränkt, dass sie nichts Anderes sehen können als die gegenüberliegende Wand. Die Wand ist beleuchtet von einem Feuer hinter den Menschen. Zwischen ihnen und dem Feuer werden Dinge entlang getragen. Sie werfen Schatten an die Wand vor den Gefesselten, die nie im Leben etwas Anderes gesehen haben, als diese Schatten der Gegenstände. Die Menschen geben den Konturen der Schatten verschiedene Namen, ohne zu erkennen, dass es nur die Schatten der wirklichen Dinge sind. Und da sie von Geburt an nichts Anderes kennen, denken sie, dass dieses Schattenspiel die Wirklichkeit ist.
Einem der Gefangenen gelingt es, sich von seinen Ketten zu befreien und den Aufstieg zu beginnen. Nach und nach gewöhnt sich der Gefangenen an das Sonnenlicht und beschließt, weiter aufzusteigen. Dann geht der Mann nach draußen, wo er zunächst die Spiegelungen und Schatten von Dingen und Menschen beobachtet, um sie dann direkt zu sehen. Der Gefangene kehrt zurück, um dies mit den Menschen in der Höhle zu teilen, da er das Gefühl hat, ihnen die wirkliche Welt zeigen zu müssen. Als er für die anderen Gefangenen in die Höhle zurückkehrt, kann der Mann nicht gut sehen, weil er sich an das Licht draußen gewöhnt hat. Die Gefangenen denken, dass es eine schlechte Idee war, die Höhle zu verlassen, und begleiten ihn nicht.
In diesem Fall stehen die Gefangenen für die Menschen im Sklavenzustand, die Gefangenen ihrer Unwissenheit sind. Aufgrund dieser verschlossenen Gedanken und gewohnten Überzeugungen, können sie die Wahrheit nicht sehen. Sie glauben zu wissen und sind glücklich. Diese Menschen sind an ihre Wahrnehmung gebunden. Die Menschen machen es sich in ihrer Unwissenheit bequem.
Die gefesselten Menschen, die er beschreibt, haben Ähnlichkeit mit uns Menschen, denn weder sie noch wir sehen mehr als diese Schatten, die eine trügerische und oberflächliche Realität simulieren.
Platon versucht zu erklären, wie schwierig es ist, die Menschen zur Erkenntnis zu führen, weil sie sich in ihrer Unwissenheit wohlfühlen. Dies ist laut Platon eine mögliche philosophische Erklärung für den Zustand des Wissens der Menschheit. Und jeder, der im Spanischunterricht aufgepasst hat, hat sicher schon einmal den berühmten Satz „Wissen ist Macht" gehört.

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